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Mein Triebwagen

(Modell des DWK T 152 der ehemaligen "Butjadinger Bahn)

Vorgeschichte

Das Bild zeigt den Bahnsteig der Butjadinger Bahn am Bahnhof Nordenham. Das Bahnhofsgebäude in Nordenham steht auf dem Weserdeich. Der Gleisbereich der Deutschen Bundesbahn ist zwischen Bahnhofsgebäude und der Weser gelegen (also außendeichs). Der Gleisbereich der Butjadinger Bahn lag auf der Stadtseite des Bahnhofes unterhalb des Deiches (binnendeichs).

(Foto: Muckelberg (Sammlung Wilhelm Stallmann), aus: "Die Butjadinger Bahn" von Hinrich Rudolfsen, Rolf Gerdes, Jochen Ewald, Verlag Kenning 1998)

Schon als Kind sah ich am Bahnsteig in Nordenham die Fahrzeuge des Butjenters, wie die Butjadinger Bahn im Volksmund genannt wurde.

Die Bahn wurde 1908 eröffnet und verband als Nebenbahn die Stadt Nordenham mit Eckwarderhörne, dem westlichsten Ort an der Jademündung gegenüber von Wilhelmshaven. Der Butjenter durchquerte die "Halbinsel" Butjadingen und war für die Ortschaften eine wichtige Verkehrsanbindung, sowohl mit dem Güterverkehr als auch mit dem Personenverkehr. 

Aber schon 1956 endete der Personenverkehr und gut 10 Jahre später auch der Güterverkehr.

(Literatur dazu: "Die Butjadinger Bahn", von Jochen Ewald, Rolf Gerdes und Hinrich Rudolfsen, erschienen im Verlag Kenning 1998)

 

Im Maßstab 1:87 habe ich ab 2010 den Gleisbereich der Butjadinger Bahn am Bahnhof Nordenham auf einer Fläche von 6,50m x 0,80m nachgestaltet. Siehe dazu

Link:

 

Im Jahr 2017 entstand bei mir der Wunsch, ein Fahrzeug der Butjadinger Bahn für meine Gartenbahn zu bauen. Ich wählte dazu den DWK Triebwagen T 152 aus.

Hier ist er am Bahnsteig in Nordenham zu sehen,

(Foto: Archiv Frerichs, aus "Die Butjadinger Bahn" von Hinrich Rudolfsen, Rolf Gerdes, Jochen Ewald, Verlag Kenning 1998)

 

hier steht er in Ellwürden kurz vor der Abfahrt nach Nordenham

(Foto: Archiv Frerichs, aus "Die Butjadinger Bahn" von Hinrich Rudolfsen, Rolf Gerdes, Jochen Ewald, Verlag Kenning 1998)

und hier fährt er von Ellwürden kommend nach Nordenham.

Foto: Archiv Frerichs

Die Bilder aus dem oben erwähnten Buch und die Unterstützung durch viele Gespräche mit Rolf Gerdes, Rainer Bühring und Jochen Ewald halfen mir, dieses Projekt zu planen und auszuführen.

 

 

Der Anfang

Im August 2017 besuchte ich die Gartenbahnausstellung der LGB Freunde Ith in Eschershausen. Dort fand ich bei einem Aussteller preiswert 2 LGB-Antriebe mit Motor, wie diesen auf dem Bild:

Ich bekam freundlicherweise die Zusage vom Aussteller, nach Ende der Veranstaltung in Eschershausen die Scheibenräder gegen Speichenräder tauschen zu können.

Tatsächlich bekam ich in der darauf folgenden Woche 8 Speichenräder von ihm zugeschickt, und ich schickte im Tausch sofort die Scheibenräder zurück.

Nun musste ich nur noch, da die Speichenräder Dampflokräder waren, die Konter-Gewichte auftrennen und daraus Speichen anfertigen.

Damit war der "Grundstein"  für mein Projekt gelegt.

Es entstanden 2 Drehgestelle für den 4-achsigen Triebwagen.

Aufgrund der Maße dieser Antriebe musste der Maßstab ca. 1:27 sein.

 

Zwei verklebte Kunststoffplatten dienen als Chassis.

Hiermit wurden dann auf der Anlage Probefahrten durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Kurvengängigkeit auf meinen R1-Radien gegeben war. Durch die Verjüngung des Wagenkastens vorne und hinten ist ja die Möglichkeit des Ausschwenkens der Drehgestelle begrenzt.

Die Probefahrten verliefen aber erfolgreich, und so konnte weiter geplant und gebaut werden.

 

Es wurde eine Zeichnung im Maßstab 1:27 auf Zeichenkarton erstellt:

und ein Größenvergleich zum VT 98 von Piko gemacht.

Die Größe war also im Ordnung, so konnte gebaut werden.

 

Es entstanden die ersten Teile aus Polystyrol

und nach und nach "wuchs" der Wagenkasten.

Das Dach stellte ich aus Balsaholz her.

Schließlich wurden Details angefertigt und eingearbeitet, wie

Oberlichter in den Fenstern, Türen zum Öffnen, Lampen, Trittbretter, Puffer (Piko).

Auf dem Bild ist das 2. Fenster von hinten noch mit einem Oberlicht ohne Sprosse versehen.

Erst Wochen später merkte ich, bei Gesprächen mit einem Modellbahnkollegen, wir schauten uns Vorbildfotos an, dass das 2. Fenster beim Original um 1955 herum gar kein Oberlicht besaß. Ich musste das also schnell ändern.

 

Immer wieder wurden Probefahrten durchgeführt.

Probefahrt 1        Probefahrt 2         Probefahrt 3

 

Auch ein Soundmodul von Dietz wurde angeschlossen, der Lautsprecher fand unter einem Kunststoff-Trichter seinen Platz. Dieses Teil stellt im Modell den Ofen dar. Denn der Triebwagen hatte im Original einen Ofen, der von außen befeuert werden musste. Dazu war an einer Außenseite in der Seitenwand eine Klappe für den Ofen und unter dem Wagen befand sich ein Kasten, in dem die Feuerung, wie Holz und Briketts, mitgeführt wurden. Oben aus dem Dach ragt der Schornstein des Ofens heraus.

                            Foto: Rolf Gerdes

Feuerklappe/Ofenrohr          owie Brikettkasten       

                  

hier die Nachbildung der Ofenklappe und des Kastens

            

         

weiter beim Modell:

Allmählich wurde die Inneneinrichtung gestaltet. 

 

  

 

Im Original sah der Fahrstand so aus:

Foto: Helmut Reins, 1990 in Bodenburg

 

 

Nun irgendwann musste ja auch mal Farbe ans Modell gebracht werden. Dafür bat ich einen Kollegen aus dem Kreis der LGB-Freunde Weser-Ems um Rat.

Schließlich kaufte ich mir die Farben hell-elfenbein und purpurrot als Spray und versuchte mich im "Sprayen". 

Zunächst wurde das hell-elfenbein für den ganzen Wagenkasten aufgetragen.

Das Dach erhielt einen Grauton, der später noch Witterungsspuren bekam.

 Nach guter Durchtrocknung kam das Abkleben und dann das Sprayen mit roten Farbe.

Bei dieser Arbeit hatte ich die "größten Bauchschmerzen":

"Würde nach dem Abnehmen der Abklebung alles gut aussehen?"

Ich konnte es kaum erwarten.

Nach einigen Stunden dann die Erlösung: es hatte geklappt!!!

Nun konnte die Farbe gut durchtrocknen.

 

Nach einigen Tagen konnten die letzten Zurüstteile, die ich schon vorbereitet hatte, endlich ergänzt werden.

So sieht er nun aus :

Mein "Butjenter Triebwagen"

und so fährt er auf der Gartenbahn,

kurze Filme:

Teil 1    Teil 2    Teil 3    Teil4    Teil 5    Teil 6

 

Nun wurde das Dach nochmals bearbeitet, weil eine der bisher verwendeten Farben das Material angegriffen und Poren verursacht hat. Ich hoffe, dass dieses Problem jetzt behoben ist.

Nun sieht der Triebwagen aber wirklich aus, als hätte er jahrelang seinen Dienst getan, ganz wie das Vorbild.

Und so ist er im Einsatz:

https://www.youtube.com/watch?v=BgAapLJFioM