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Das Abkuppeln, das Einfahren und das Ankuppeln im besetzten Block

 

Die Lok 251 (V 51) wurde vorne und hinten mit Entkupplungsmechanismen ausgestattet. Mit Hilfe von zwei Rautenhaus-Servoelektroniken werden zwei Servos über die Funktionstasten F6 und F7 angesteuert. Die Servos bedienen einen Kunststofffaden, der hinten an dem jeweiligen Kupplungshaken der Lok befestigt ist. Zieht der Servo an, wird mit Hilfe des Fadens der hintere Teil der Kupplung angehoben, wodurch sich der Kupplungshaken vorne absenkt. Ein quer zum Kupplungshaken angebrachtes Blech drückt dabei auch den eventuellen Kupplungshaken des Waggons (bei beidseitiger Kupplung) herunter.

Durch nochmaliges Betätigen der Taste F6 (vordere Kupplung) bzw.  F7 (hintere Kupplung)  gibt der Servo den Faden wieder frei, und die serienmäßige Kupplungfeder der LGB-Kupplung bringt den Kupplungskaken wieder in waagerechte Stellung.

Im Programm Traincontroller lassen sich diese Funktionen einer Lok zuordnen und können dann per Zugfahrt abgerufen werden. Beim Ankuppeln werden die Servos nicht benötigt, die LGB-Kupplungen verhalten sich ganz normal wie immer, der Kunststofffaden behindert den Vorgang  nicht.

 

Um allerdings das Ankuppeln in einem von den Waggons besetzt gemeldeten Gleis zu realisieren, sind einige zusätzliche Vorkehrungen nötig, damit die Lok überhaupt in das Gleis einfahren kann.

Beim TC kann ein Zug in einem durch Besetztmelder überwachten Gleis an frei wählbaren Stellen angehalten werden. Dies wird über Brems- und Haltemarkierungen, die man im Gleisplan erstellt, für die einzelnen Zugfahrten festgelegt. Diese Markierungen werden beim Auslösen des Besetztmelders, also z.B. beim Einfahren einer Lok in einen solchen überwachten Gleisabschnitt,  aktiviert, und sie sorgen dann für das vorher eingestellte Abbremsen und schließliche Halten des Zuges.

Ist allerdings ein Gleis schon besetzt gemeldet, wie bei mir durch die meldenden Achsen des abgestellten Güterzuges in Gleis 1, dann reagieren die Markierungen nicht mehr auf das Einfahren der Lok. Um das Abbremsen und Anhalten der Lok dennoch zu erreichen, ist es nötig, zusätzliche Besetztmelder zu installieren, die dann als sogenannte Referenzmelder für virtuelle oder reale Kontakte  in dem besetzten Gleis fungieren.

In der nächsten Abbildung sieht man den eigentlichen Meldeabschnitt mit seinen normalen Brems- und Haltemarkierungen ohne virtuelle Kontakte:

Das lange rote Rechteck stellt den überwachten Block dar, an beiden Enden sind Signale angedeutet. Die roten und gelben Dreiecke ober- und unterhalb dieses "Blockes" sind die Bremsmarkierungen (gelb) und Haltemarkierungen (rot). Das obere linke gelbe Dreieck mit den Zahlen 200 - 20 bedeutet, dass der Zug nach 20 cm, nachdem  er von rechts in den überwachten Blockabschnitt eingefahren ist, anfängt zu bremsen. Er wird dann über eine Strecke von 200 cm allmählich bis zur Kriechgeschwindigkeit heruntergeregelt und "kriecht" dann noch 10 cm bis er zum Stehen kommt, denn dann hat er die 230 cm, die an der roten Haltemarkierung eingetragen ist, erreicht. Dabei kann man jeder einem Block zugewiesenen Markierung bestimmte Züge zuordnen, auf die diese Markierungen Einfluss haben sollen.

Diese Markierungen werden aber nur wirksam, wenn ein Zug in den Block einfährt und dabei die Besetztmeldung auslöst. Führe ein weiterer Zug in diesen besetzten Block ein, würde er nicht mehr abgebremst. Allerdings verhindert der Traincontroller ein Einfahren in einen besetzten Block bei normalem Betrieb automatisch. Der Zug würde schon im davor liegenden Block an dessen Haltemarkierung zum Stehen kommen.

Wenn man nun aber zum Rangieren, wie in meinem Fall, in ein besetztes Gleis einfahren will, muss das dem Traincontroller mitgeteilt werden. Das geschieht über eine Eintragung bei den Regeln einer Zugfahrt, die für diesen Block gelten.

  

Hat man nun der Lok die Einfahrt in den reservierten Block erlaubt, bekommt man das Problem, dass sie in dem Block nicht über die normalen Brems- und Haltemarkierungen abgebremst wird und nicht zum Stehen kommt. Sie führe mit unverminderter Geschwindigkeit auf den abgestellten Zug, weil dieser ja vorher schon die Besetztmeldung ausgelöst hatte.

Um dieses Problem zu lösen, kann man weitere reale Melder oder auch virtuelle Kontakte in den Block einbauen. Das bedeutet letztlich, dass das Gleis 1 (dieser Block) in insgesamt drei meldende Abschnitte aufgeteilt wird. Auf dem nächsten Bild ist zunächst ein weiterer Abschnitt mit einem virtuellen Kontakt abgebildet.

 

Das kleine rote Rechteck, das den schwarzen Punkt enthält,  links neben dem länglichen Rechteck, stellt den zusätzlichen Melder mit einem virtuellen Kontakt dar. Diesem Melder sind auch schon eine Brems- (14cm) und Haltemarkierung (15cm) zugeordnet. Ein solcher Bereich muss dann ebenfalls auf der anderen Seite des Blockes eingerichtet werden, da ja beim 2. Ankuppeln die Lok von rechts in das Gleis fahren soll.

Damit aber nun ein solcher virtueller Kontakt überhaupt wirksam werden kann, muss ihm ein realer Melder als sein Referenzmelder zugeordnet werden. Bei dem obigen Gleisplan war die Weiche 5 noch nicht mit einem eigenen Melder versehen, deshalb nahm ich den nächsten Block, also Block 12 als Referenzmelder. Die Brems- und Haltemarkierungen sollten aktiviert werden, wenn die Lok  über Gleis 2 kommend in Block 12 einfuhr. In Block 12 musste die Lok dann allerdings hinter Weiche 5 anhalten und die Fahrtrichtung ändern , um in Gleis 1 an den wartenden Zug zu setzen. Das Programm steuerte die Lok auch wirklich so, wie ich es mir vorstellte, aber: sie bremste in Gleis 1 nicht ab und fuhr auf den Zug auf.

 Nach langem Suchen fand ich den Hinweis für diesen Fehler im Handbuch zum Traincontroller: die Lok darf nicht anhalten und die Fahrtrichtung ändern, nachdem sie den virtuellen Kontakt ausgelöst hat. Nach dem Anhalten und dem Richtungswechsel sind die Markierungen nicht mehr aktiv.

Das bedeutete für meine Anlage, die Lok müsste erst den gesamten Block 12 durchfahren, dann in Block 11 anhalten und von dort zurück in Block 12 einfahren. Dann würde sie die Brems- und Haltemarkierungen des virtuellen Kontaktes in Gleis 1 aktivieren und die Lok käme direkt vor dem abgestellten Zug in Gleis 1 zum Stehen. Da mein Block 12 aber fast 5m lang ist, wäre das keine realistische Rangierbewegung mehr gewesen.

Deshalb habe ich die Weiche 5 und auf der anderen Seite Gleises 1 auch die Weiche 4 mit realen Besetztmeldern versehen, die ich nun als Referenzmelder nutzen kann. Die Lok kommt nun kurz hinter der Weiche 5 zum Stehen, sie fährt rückwärts und löst dann auf dem 30 cm langen Weichenstück die Brems- und Haltemarkierung aus. Somit rollt sie sanft an den in Gleis 1 abgestellten Zug, die Kupplung schnappt ein und nach kurzem Halt fährt der Zug aus Gleis 1 heraus.

Ich habe deshalb zum jetzigen Zeitpunkt auf die virtuellen Kontakte verzichtet, sondern die realen neu eingerichteten Melder der Weichen mit entsprechend langem Bremsweg, der bis in Gleis 1 hineinreicht, in die neuen Blockabschnitte eingetragen. Dabei bekommt der linke im Blockeditor dargestellte Abschnitt die Adresse des davor liegenden Melders der Weiche 5 und der rechte Abschnitt die Adresse der Weiche 4:

Bei der linken Einfahrt wird 110 cm abgebremst, bei 114 cm kuppelt die Lok an und bleibt stehen. Rechts sind es 83cm Bremsweg und Halt bei 85cm. Diese Markierungen gelten nur für die Zugfahrt 5 bzw. 10 die für das Ankuppeln zuständig sind (siehe Erläuterungen zum Fahrbetrieb)

Die anderen vom mittleren Rechteck ausgehenden Markierungen dienen für andere Zugfahrten.