Impressum                                Datenschutzerklärung

Fahrzeuge auf der Bahnstrecke

 von Nordenham bis Blexen

(von Helmut Reins)

 

 

Begonnen wurde mit dem Bau der Bahnstrecke von Nordenham nach Blexen schon im Jahre 1890. Es wurde aber nur ein ca. 300m langes Teilstück und eine Überführung über das Flagbalger Sieltief gebaut. Dann ruhte die Bautätigkeit wieder. Erst am 10. April 1905 wurde die bis Blexen fertiggestellte Bahnlinie dem Verkehr übergeben. Die industrielle Entwicklung an der Weser ließen von Nordenham aus gesehen die Haltepunkte Kabelstraße, Friedrich-August-Hütte, Werftstraße und den Bahnhof Einswarden entstehen. Das Weserschlößchen in Blexen war der Endbahnhof der Strecke.

 

Bis zur Stillegung für den Personenverkehr 1981 verkehrten sowohl Dampfzüge als auch Triebwagen und mit Dieselloks bespannte Züge auf der Strecke.

An Dampflokomotiven, die für den Einsatz vor Güterzügen, Rangierfahrten und vor Personenzügen zum Einsatz kamen, sind kleine 2-achsige und 3-achsige Tenderlokomotiven zu nennen, wie sie auch auf der Butjadinger Bahn anzutreffen waren. Aber auch größere Maschinen, wie die der Baureihen 78 und 93, taten auf der Strecke Dienst. Als Lokomotive mit Schlepptender war hauptsächlich die Baureihe 55 vertreten, aber auch die Baureihe 38 vor dem Personenzug nach Blexen und zurück nach Bremen verkehrte jahrelang mittags auf der Strecke. Selten zwischen Nordenham und Blexen anzutreffen, höchstens vor dem Bauzug, war die Dampflok der Baureihe 50.

 

An Diesellokomotiven sah man die V 20 und die V36 im Rangierdienst, die V36 aber auch vor einem Personenzug. Erst in den sechziger Jahren kamen eine KöF,  die V 60 und die V 100 dazu, wobei die V 100 die Dampflok der BR 55 ablöste. Der früher von der 38 mit Wannentender gezogene Mittagszug war in den sechziger Jahren mit der Diesellok 218 bespannt. Als Rangierlok kamen noch die 290 und Ende der siebziger Jahre die V200  dazu. Die V 200 rangierte nachmittags in Friedrich-August-Hütte im Anschlussgleis zur Preussag um dann die Waggons nach Nordenham zu bringen.

 

Der Schienenbus prägte lange Jahre das Bild auf der Strecke zwischen Nordenham und Blexen. Zunächst war es der VT 95 mit Beiwagen. Er besaß eine Automatikkupplung und keine Puffer. Er wurde auch in Doppeltraktion eingesetzt, Motorwagen, Beiwagen, Beiwagen, Motorwagen. Dabei waren zwei Triebwagenführer im Einsatz, einer vorne im Motorwagen, der zweite im Motorwagen am Schluss rückwärts fahrend. Sie verständigten sich über Tonsignale beim Beschleunigen und Bremsen.

Später verkehrte auch der VT 98, Motorwagen, Beiwagen und Steuerwagen.

In beiden Garnituren war das Auffallende, dass die Lehnen der Sitzbänke je nach Fahrtrichtung oder Belieben der Fahrgäste hin- und herbewegt werden konnten.

Nach diesen Schienenbussen kam die Zeit der ETA,  Triebwagen mit Akkus.

Sie  fuhren als Triebwagen mit Steuerwagen.

Der letzte Triebwagen auf der Strecke war der 624, zunächst noch in roter Farbgebung, nachher in blau-beige. Dieses Fahrzeug fuhr auch als letzter Personenzug auf der Strecke von Blexen nach Nordenham.

 

Heute existieren noch das Gebäude des Haltepunktes Kabelstraße, der Bahnhof Einswarden und das Weserschlößchen. Sie dienen privaten Zwecken, als Wohnungen, Vereinsheim und Restaurant.

Auf der Strecke gibt es nur einen bescheidenen Rangierbetrieb, und zwar nur noch bis nach Friedrich-August-Hütte.

Der Streckenabschnitt von Werftstraße nach Blexen wird gar nicht mehr befahren, er ist jedoch noch nicht abgebaut. Die Gleisanlagen gleichen einem Birkenwaldstück.